Problem:

Wenn ich nun nach MPEG-4 (h.264) konvertiere verschwinden die ganz feinen Bilddetails, verglichen mit dem 10Mbit/s MPEG-2 Zwischenformat. Es entstehen aber keine Blockartefakte, und auch das Bildrauschen wird sehr gut gemildert, obwohl ich kein Rauschfilter verwende. Ich lasse auch immer zwei Durchläufe machen.
Ich habe die ausführliche Beschreibung des x264 Encoders (per Avidemux) lange studiert und langwierige, langdauerende Einstellungen / Optimierungen probiert, leider erfolglos.

Fragen 1:

Liegt das Problem am MPEG-2 Zwischenformat? Eigentlich ist das Bild ja brauchbar, aber 14 Minuten = 1 GByte Speicherplatz sind mir zu viel.

Antwort 1:

Ich denke es liegt nicht direkt am MPEG-2 Format das Du als erstes Aufnahmeformat gewählt hast. Allerdings ist hier natürlich schon eine Komprimierung erfolgt die ich an Deiner Stelle nicht machen würde. Ja der Platz ist wirklich ein Problem. Ich habe jetzt über ca. 6 Jahre hinweg die 16mm, Super8 und Video8 Filme aus meiner Familie digitalisiert. Angefangen habe ich 2004 mit einem 4,2 TB Server und 2009 hatte ich dann einen RAID6 14 TB Server nur für das Rohmaterial komprimiert im DV Format.

Die Videos habe ich immer im DV Format auf meinem Server gespeichert.  Die Kompression liegt bei DV konstant bei 3,5 MB/sec, und ist mit dem menschlichen Auge normalerweise nicht erkennbar. Auch kann jede Software das DV Format schneiden und bearbeiten. Hier hatte ich mit MPEG-2 so meine Probleme in der Vergangenheit.

Frage 2

Bekommt man mit dem Canopus ADVC 110 (NEC) ein wirklich besseres Bild als z.B. mit einem Philips SAA 7134 Chip? Was ist deine Erfahrung?

Antwort 2:

Ich selber hatte in meiner Anfangszeit auch mit diversen Philips und einer Pinnacle DC 10 pro Video-Karten experimentiert. Hier hatte ich immer das Problem das die CPU mit der Komprimierung nicht nachkam und Frames gedropped sind. Dann war auch häufig der Ton nicht Syncron zum Video. Mit einer Hardwarelösung die rein auf das Digitalisieren ausgerichtet ist hatte ich viel weniger Probleme und konnte die Massen an Video8 Bändern digitalisieren. So bin ich beim Canopus ADVC 110 (NEC) gelandet und habe das Videomaterial via FinalCutExpress 4 direkt im DV Format abgelegt. Hier war eine Gigabit anbindung zu meinem Server nötig um die Datenmengen entsprechend wegschreiben zu können. Als RaidController habe ich eine 16 Port Lösung von Adaptec eingesetzt.

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Frage 3:

Sollte ich mich mal nach einer Software umschauen, die nach MJPEG encodieren kann? (Kann schwierig werden, siehe oben.) Bei MJPEG wird ja jedes Bild als “I-Frame” behandelt. In MPEG-1/2 gibt es noch P- und B-Frames, die nur Bewegungen speichern, aber Bilder darstellen. Nur der I-Frame enthält die volle Bildinformation.
Mit MJPEG sollte ich doch ein besseres Zwischenformat für das h.264 Endformat haben, oder?

Antwort 3:

Teile von professionellen Videoschnittlösungen setzten das MJPEG Kompressionsverfahren ein. Bei M-JPEG wird jedes Bild bei der Komprimierung einzeln betrachtet und komprimiert. So kann das Komprimierungsverhältnis von Bild zu Bild variieren. M-JPEG hat so den Vorteil, dass beim Video schneiden auf jedes einzelne Bild zugegriffen werden kann.  Der Nachteil ist aber, dass es zu deutlichen Artefaktbildungen kommen kann. Ist die Anzahl der Schnitte niedrig und Du hast lange Szenen würde ich nicht M-JPEG einsetzen.

Fazit:

Für mich selber kam nie DivX bzw. XviD etc. in Frage. Auch von dem Format h.264 habe ich abgesehen. Aus den Videos die ich als DV Stream gespeichert habe wurde dann MPEG-2 DVDs von mir erstellt. Mit der Lösung bin ich gut zurechtgekommen und für mich konnte ich so die besten Ergebnisse erzielen.  Allerdings habe ich das gesamte Rohmaterial nach wie vor auf meinem Server liegen um es eventuell wieder in ein andere Format umzuwandeln.

Nachfolgendes Bild wurde via VideoLanPlayer von einer der erstellten DVDs gemacht.

Video8 Beispielbild PAL

Video8 Beispielbild PAL

BlogYourEarth


Ich lebe in Bayern nahe München. In meinem Kopf habe ich immer viele Themen und probiert gerade im Bereich Internet neue Medien viel in meiner Freizeit aus. Ich schreibe an dem Blog da es mir Spaß macht über die Dinge zu berichten die mich begeistern. Ich freue mich über jeden Kommentar, über Anregung aber auch über Fragen.

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