iX Systems hat mit dem Release TrueNAS-SCALE-23.10.1 eine Version seiner NAS-Appliance-Software TrueNAS im Angebot die ich unbedingt einmal ausprobieren wollte. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf TrueNAS, werde euch meinen Aufbau erkläutern sowie eine kurze Einführung in die Konfiguration geben. Dazu habe ich ein Video aufgenommen welches euch kurz und knapp in TrueNAS SCALE einführt. TrueNAS, als Open-Source-Alternative zu großen Herstellern wie QNAP oder Synology, zeichnet sich besonders durch die Flexibilität bei der Hardwareauswahl aus. Wobei ich seit vielen Jahren Synology DiskStations im Einsatz habe und mit diesen sehr zufrieden bin und diese Möglichkeiten mir selber die Hardware zusammenstellen zu können bzw. zu müssen gar nicht brauche.
Hier ein Bild meines Servers im Keller den ich für diesen Beitrag hier reaktiviert habe. Noch sind die fünf Festplatten nicht eingebaut. Anmerken möchte ich noch das ich alles mit Hardware aufbaue die bei mir eh vorhanden ist.
Top Software Unterbau:
TrueNAS setzt auf dem aktuellen FreeBSD 13 oder Linux (23.10) auf, wodurch die Software von zahlreichen Verbesserungen profitiert. Die Entwickler haben in Zusammenarbeit mit FreeBSD 13 Unterstützung für neuere Chipsätze und moderne Netzwerkschnittstellen integriert. Diese Aktualisierung ermöglicht eine bessere Anpassung an aktuelle Hardware und bringt Performance-Verbesserungen im Bereich Cache-Handling und Thread-Management auf Mehrkern-CPUs.
Besonders hervorzuheben ist die Umstellung von ZFS auf OpenZFS in FreeBSD 13, eine wegweisende Änderung, die von iX Systems vorangetrieben wurde. Diese Anpassung erleichtert die Arbeit an TrueNAS erheblich und trägt zur Gesamtperformance der Lösung bei.
Hinweis: Ich habe die SCALE Version von TrueNAS verwendet da diese Debian verwendet mit dem ich mich persönlich besser auskenne als mit FreeBSD. Aber hier muss jeder für sich selber entscheiden welche Lösung die bessere ist bzw. mit er sich wohlfühlt. Hier könnt ihr auf der TrueNAS Webseite mehr zu den Unterschieden bei den verschiedenen Versionen erfahren. https://www.truenas.com/compare/
Mehr Dampf unter der Haube: Performance-Optimierungen
TrueNAS bietet nicht nur einen top Unterbau, sondern auch Detailverbesserungen in verschiedenen Komponenten. Die ZFS-Pool-Importe profitieren von besserer Parallelisierung, was zu höheren Geschwindigkeiten führt. Die Startzeit von TrueNAS-Systemen wurde ebenfalls optimiert, was zu schnelleren Reboots führt. Insbesondere Nutzer von HA-Verbünden erleben verbesserte Boot- und Failoverzeiten, was die Wartungseffizienz erhöht. Hier möchte ich darauf hinweis das diese Vorteile wohl nur zum Tragen kommen werden wenn auch professionelle Hardware wie z. B. in einem Rechenzentrum eingesetzt wird. Ich mit meiner Keller-Lösung werde davon nicht profitieren können.
Im Bereich der Sicherheit und Stabilität wurden Änderungen am SMB-Protokoll vorgenommen. Mit Samba 4.15 erhält TrueNAS 13 eine verbesserte Sicherheitsarchitektur und serverseitigen Multi-Channel-Support für Übertragungen per SMB-Protokoll. Ähnliche Verbesserungen wurden auch für NFS implementiert, wobei die Einführung von „nconnect“ Multi-Channel-Support ermöglicht und bis zu 400 Prozent mehr Bandbreite verspricht.
iSCSI-Verbesserungen für höhere Übertragungsraten
Für Anwender des iSCSI-Protokolls bringt TrueNAS 13 einige Neuerungen mit sich. Das beiliegende iSCSI-Target ermöglicht die Konfiguration höherer I/O-Limits für Übertragungen, was in Kombination mit Jumbo Frames zu erheblich höheren Durchsätzen führen kann. Dies ist besonders relevant für Aufgaben wie das Anfertigen von Backups auf externen Geräten wie Bandlaufwerken.
UI-Verbesserungen: Anwenderfreundliches Management
Neben den technischen Verbesserungen wurden auch Anpassungen am grafischen User Interface (GUI) vorgenommen. Die Menüstruktur wurde teilweise überarbeitet, und an einigen Stellen wurden Optionen zusammengefasst. Das GUI bleibt jedoch in seiner Grundoptik erhalten, um bestehenden Nutzern von TrueNAS 12 einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen.
Für alle die vielleicht nach einer fertig aufgebauten Lösung ausschau halten wäre diese hier eventuell etwas. Ich habe diese selber nocht nicht ausprobiert aber finde das sie die Beschreibung recht gut liest.
Download & Upgrades
Für bestehende Nutzer verspricht iX Systems einen unkomplizierten Umstieg von TrueNAS 12 auf die neue Version 13. Das GUI bietet eine eigene Option für das Update, die Administratoren durch den Prozess führt. Neue Installationen können die benötigten ISO-Abbilder der CORE-Edition direkt von der Anbieterseite beziehen.
Technische Eckdaten und Anforderungen: Was Sie wissen sollten
TrueNAS CORE basiert auf FreeBSD 13.0-U2 und ist ausschließlich für 64-bit-kompatible Systeme verfügbar. Die Software stellt dabei gewisse Hardware-Anforderungen, wie eine 64-bit-CPU, empfohlen mindestens 8 GB RAM (ECC empfohlen), und eine separate Installation auf einem Datenträger mit mindestens 8 GB Größe (empfohlen 32 GB SSD). Für einen performanten Einsatz empfiehlt der Hardware-Partner Thomas-Krenn eine 64-bit-CPU mit hohem Takt pro Kern, einen hochwertigen USB-Stick für das Grundsystem, SSDs für höhere Datensicherheit und mindestens 16 GB ECC-RAM.
Funktionsumfang von TrueNAS CORE: Kernfunktionen im Überblick
TrueNAS CORE bietet eine breite Palette von Funktionen, die es zu einer umfangreichen NAS-Lösung machen. Die Unterstützung verschiedener Dateifreigabeprotokolle wie SMB/CIFS, NFS, AFP und iSCSI ermöglicht die Anbindung von Betriebssystemen wie Windows, Linux, macOS, VMware und mehr. Das Webinterface erleichtert die Bedienung und Konfiguration, während ZFS und RAID-Z für Datenschutz sorgen. Die Backup-Funktionalitäten reichen von Windows Backup über rsync bis hin zu Apple Time Machine.
Mit Snapshots, Replizierung, Verschlüsselung und zahlreichen Plugins zur Erweiterung des Funktionsumfangs bietet TrueNAS CORE eine umfassende Lösung für verschiedene Anforderungen.
Insgesamt präsentiert sich TrueNAS 13 als eine leistungsfähige und flexible NAS-Softwarelösung, die durch den renovierten FreeBSD-Unterbau und die Performance-Optimierungen einen bedeutenden Schritt nach vorne macht. Nutzer können von den zahlreichen Verbesserungen im Bereich Hardwareunterstützung, Protokollimplementierungen und Sicherheitsfunktionen profitieren. Der einfache Upgrade-Prozess und die klare Empfehlung von Hardware-Partnern machen den Umstieg auf TrueNAS 13 für bestehende und neue Nutzer gleichermaßen attraktiv.
Meine Erfahrung:
Ich bin mit meinem Aufbau soweit zufreiden und konnte meine ersten Erfahrungen mit TrueNAS sammeln. TrueNAS ist eine ausgereifte Lösung die sicherlich für Service-Anbieter oder KMUs sehr interessant ist. Für mich der kein kleines Rechenzentrum betreiben möchte kommt diese Eingebau-Lösung eher nicht in Frage. Daher werde ich meine Synology DiskStations jetzt nicht durch TrueNAS Server ersetzen. Für mich als privater Anwender ist eine fertige Lösung wie sie von Synology angeboten wird die richtige Lösung. Auch habe ich mit einer fertigen Lösung wie eine DiskStaion die aus einem technischen Aufbau samt Software besteht mehr Vertrauen als in ein selber aufgebautes NAS.
TrueNAS Video
Hier mein das euch zeigt was ich aufgebaut habe und wie ich eine einfache Konfiguration mit fünf Festplatten und einem Pool unter TrueNAS vorgenommen habe.
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