Diese Anleitung beschreibt wie ich es geschafft habe unter Linux genauer gesagt unter Ubuntu es geschafft habe das Asrock Q1900M via Wake-On-Lan zu starten. Wenn man es einmal verstanden hat wie die Konfiguration unter Linux funktioniert sollte sich diese Anleitung generisch auch auf andere Motherboards und Chip-Sätze übertragen lassen. Es muss nichts spezielles für das Asrock Q1900M eingestellt werden.
Jetzt aber dann mehr zur Konfiguration damit diese nachvollziehbar wird mit vielen Bildern aus dem Bios sowie die Linux Befehle und Einstellungen.
Asrock Q1900M – Bios Konfiguration
Ich habe drei Asrock Q1900M Motherboards und habe als erstes bei allen Platinen das Bios auf die aktuelle Version 2.0 aktualisiert. So war alles einheitlich und ich konnte eventuelle Schwierigkeiten durch unterschiedliche Bios-Versionen von Anfang an ausschließen so meine Hoffnung.
Wichtig ist, dass im Bios die Wake-On-Lan Einstellungen vorgenommen wurden. Das lässt sich wiederum auch auf andere Mainboard-Hersteller und Motherboards übertragen. Wichtig ist zu verstehen wenn es keinen extra Punkt gibt Wake-On-Lan für Adapter XYZ das dann z. B. die PCIE Einstellungen so konfiguriert werden müssen das diese ein Wake-On-Event zulassen.
Die Konfiguration PCIE device power on erfolgt wie im nachfolgenden Bild gezeigt in den Bios Einstellungen des Asrock Motherboards wie folgt.
Jetzt habe ich noch die Einstellung boot from onboard lan im Bios aktiviert. So hatte ich die Anleitung von Asrock verstanden das diese Einstellung auch aktiviert werden müsse.
Dann kann der Fall eintreten, dass die Stromversorgung unterbrochen wird. In diesem Fall ist es wohl nicht mehr möglich mit dem Onboard Chipsatz wie WOL Magic-Package den Rechner zu starten. Daher habe ich die Einstellung im Bios so gesetzt dass wenn es einen Stromausfall gab und der Strom wieder eingeschalten wird das Motherboard direkt startet mit der Einstellung restore on AC. So bin ich auf der sicheren Seite da die Rechner remote stehen und ich diese nicht einfach zu erreiche.
Wenn jetzt im Bios die Einstellungen alle vorgenommen wurde geht es im nachfolgenden Abschnitt um die Einstellungen die unter Linux und in meinem Fall Ubuntu vorgenommen werden müssen.
Linux Einstellungen – Wake On Lan
Die nachfolgenden Linux Einstellungen sollte sich auch auf andere Hersteller und Motherboards übertragen lassen für den Fall, dass die Boards nicht direkt die wake on lan Funktion unterstützen.
Als erstes muss unter Linux das ethtool installiert werden. Das klappt mit den beiden folgenden Befehlen unter Ubuntu.
Befehl: sudo apt-get update
Befehl: sudo apt-get install ethtool
Nach der erfolgreichen Installation muss der folgende Befehl ausgeführt werden, damit einem der technische Name der LAN-Schnittstelle angezeigt wird.
Befehl: ip link
In der jetzt anzeigten Ausgabe sollte so etwas wie enp4s0 zu sehen sein. Beim Asrock Q1900M ist das der Name der LAN-Schnittstelle.
Um etwas mehr über die eigene Schnittstelle zu erfahren kann noch der folgende Befehl ausgeführt werden. Dieser listet dann zu dem Gerät enp4s0 einiges an technischen Informationen auf.
Befehl: sudo ethtool enp4s0
Die Ausgabe sieht dann wie folgt aus:
server@server:~$ sudo ethtool enp4s0
Settings for enp4s0:
Supported ports: [ TP MII ]
Supported link modes: 10baseT/Half 10baseT/Full
100baseT/Half 100baseT/Full
1000baseT/Full
Supported pause frame use: Symmetric Receive-only
Supports auto-negotiation: Yes
Supported FEC modes: Not reported
Advertised link modes: 10baseT/Half 10baseT/Full
100baseT/Half 100baseT/Full
1000baseT/Full
Advertised pause frame use: Symmetric Receive-only
Advertised auto-negotiation: Yes
Advertised FEC modes: Not reported
Link partner advertised link modes: 10baseT/Half 10baseT/Full
100baseT/Half 100baseT/Full
1000baseT/Full
Link partner advertised pause frame use: Symmetric
Link partner advertised auto-negotiation: Yes
Link partner advertised FEC modes: Not reported
Speed: 1000Mb/s
Duplex: Full
Port: Twisted Pair
PHYAD: 0
Transceiver: internal
Auto-negotiation: on
MDI-X: Unknown
Supports Wake-on: pumbg
Wake-on: d
Link detected: yes
Jetzt kann man mit dem folgenden Befehl die Wake-Onl-LAN Funktion aktivieren. Diese setzt dann im Chip-Satz der LAN-Karte die Funktion auf ON. Allerdings geht diese Einstellung nach jedem Neustart von Linux wieder verloren also müsste manuell neu gesetzt werden.
Befehl: sudo ethtool -s enp4s0 wol g
Da das natürlich keine Option ist das die Einstellung immer wieder manuell nach jedem Neustart neu gesetzt werden muss folgt jetzt die Beschreibung wie die Einstellung nach jedem Neustart automatisch unter Linux gesetzt werden kann.
Ich verwende immer Nano als Text-Editor unter Linux. Mit dem folgenden befehl wird die Datei wol.service erzeugt.
Befehl: sudo nano /etc/systemd/system/wol.service
Jetzt muss die folgende Konfiguration in die wol.service Datei übertragen werden. Wichtig ist, dass der richtige technische Name der LAN-Schnittstelle gesetzt wird. Ich habe die Stelle nachfolgenden fett hervorgehoben.
[Unit]
Description=Configure Wake-up on LAN
[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/sbin/ethtool -s enp4s0 wol g
[Install]
WantedBy=basic.target
Nach dem die Änderungen gespeichert sind müssen die beiden folgenden Befehle ausgeführt werden.
Befehl: sudo systemctl enable wol.service
Befehl: sudo systemctl daemon-reload
Ab jetzt sollte die Wake-On-Lan Funktion am Asrock Q1900M Motherboard aktiv sein und funktionieren. Wie gesagt bei mir hat die Einstellung so für drei dieser Asrock Motherboards gut geklappt.
MAC-Adresse ermitteln
ping server
ping XXX.XXX.XXX.XXX
arp -an
Zusammenfassung:
Nach dem ich nahe der Verzweiflung war ob ich überhaupt die Wake-On-LAN Funktion meines Q1900M Motherboards jemals aktiviert bekomme konnte ich nach vielen Stunden der Suche im Internet diese Anleitung zusammen schreiben, ausprobieren und als lauffähig für mich umsetzen. Ich hoffe das ich damit allen interessierten weiter helfen konnte die dieses Motherboard noch im Einsatz haben oder sich neu zulegen möchten.
Vielen Dank! Diese Anleitung hat super geholfen!